Schattierungen sind eine Maltechnik, bei der dunklere Farben verwendet werden, um Vertiefungen und Schatten in einem Modell hervorzuheben. Hierdurch entstehen mehr Tiefe und Detailreichtum. Schattierungen können durch das gezielte Auftragen von dunkleren Farben mit einem feinen Pinsel oder durch das Verwenden von speziellen Schattierungsfarben erreicht werden. Eine gängige Methode ist das sogenannte Panel Line Wash, bei dem eine verdünnte Farbe in die Vertiefungen und Linien eines Modells aufgetragen wird, um diese hervorzuheben. Vor allem bei der Bemalung von Figuren spielt Schattierung eine große Rolle.
Als Beispiel hierfür dient eine Figur aus den Neuerscheinungen von Latorre Models, ein sehr schönes Modell wie ich finde. Es handelt sich um den römischen Kommandeur Maximus Nicimus Meridius, Kommandeur der Truppen des Nordens und Tribun der Spanischen Legionen. Dieser dürfte vielen aus dem Oskar prämierten Film „Gladiator“ mit Russell Crowe bekannt sein. Die Figur präsentiert sich, wie auch im Film gezeigt, im winterlichen Outfit. Dem Modell liegt eine detaillierte Basisplatte bei, die den Legionskommandeur in einer kargen Winterlandschaft zeigt. Der Guss der Figur ist, wie man von Raúl Garcia Latorre nicht anders erwartet hat, bemerkenswert. Auch die Passgenauigkeit des Bausatzes ist wieder einmal beachtlich gut gelungen.
Als erstes grundiert man die Figur mit weißer Airbrush Farbe. Diese sollte aber auf keinen Fall zu dick aufgetragen werden das sonst alle Details unter einer Schicht Farbe verschwinden und die Figur nachher nicht mehr so lebensecht wirkt wie sie eigentlich sollte. Nun sollte man die Stellen die später im Schatten liegen oder dunkel sind mit leichtem Trockenmalen etwas abdunkeln (Pelzkragenrand, Rüstungslamellen etc.) Nachdem die Farbe gut ausgetrocknet ist beginnt man damit die Hautfarben der Figur aufzutragen, in diesem Fall braun und dunkelrot. Nun kann man sich um die kleineren Details kümmern wie Z.B die Verzierungen auf der Rüstung oder dem Kurzschwert. Ist man mit den Feinheiten fertig wird das Gesicht Stück für Stück mit Farbe versehen. Hirezu beginnt man mit den Augenhöhlen bzw. Falten und Fingerzwischenräumen. Diese werden mit stark verdünnten Schwarz oder Anthrazit (Ink) mit Schatten versehen. Nun malt man die eigentliche Hautfarbe auf, diese wird noch mit Hilfe von Pastellfarben und Trockenbürsten Lebensechter gestaltet, so das ein plastischer Eindruck entsteht. Nun noch ein paar Details nachmalen um diese so hervorzuheben.
Ist die Figur fertig beginnt man mit dem Bau und der Bemalung der Dioramaplatte. Hierzu verwendet man am besten Airbrush um einen leichten Braunton auf die Platte aufzutragen. Ist dieser getrocknet besprüht man die Oberseite der Äste mit Schnee Spray oder Weißer Grundierfarbe welche mit nur geringem Druck aufgetragen wird. Nun pinselt man den Boden der Platte mit dunkler brauner Farbe über um einen „benutzten“ Eindruck zu erzielen.